|
| |
Auf der Diskussion am Mittwoch, die lobenswerterweise die Präsenz der aktiven DJ-Frauen in den Vordergrund stellte, anstatt nur das Defizit an Frauen zu beklagen, war zwar ein Grundkonsens über die gemeinsame Sache und Ziele zu spüren, teilweise gingen die Meinungen der Diskutantinnen und auch des Publikums aber eklatant auseinander. DJ Lady Fuzz beispielsweise fand zwar die Idee eines weiblichen Netzwerkes gut, konnte sich mit dem Namen aber nicht so recht anfreunden, weil "Druck" auf Männer doch gar nichts nütze, das klinge so gemein. Ginanina hingegen fanden den Namen ausgezeichnet, da man als weiblicher DJ einfach Präsenz und Power zeigen müsse. Auf Zurufe einer Frau aus dem Publikum hin, dieses Thema sei öde und eine Sackgasse, man müsse erörtern, ob es eine spezifisch weibliche Sprache beim Auflegen gebe, glitt die Diskussion dahingehend ab, dass beredet wurde, ob Frauen mutiger bzw. experimentierfreudiger als Männer auflegen (die DJs fanden ja) und ob sie verstärkt Platten von weiblichen Artists auflegen (geht relativ schlecht, da es eben so wenige gibt). Meiner Meinung nach überhaupt ein veralteter und falscher Ansatzpunkt, weil man so wieder in überkommene Geschlechterklischees à la "Weiblein sind so, Männlein sind so" abrutscht, die eigentlich in Zeiten wie diesen, in denen die meisten wissen, dass Geschlecht als soziale Kategorie konstruiert ist, obsolet geworden sein sollten. Die Frage, ob weibliche DJs ausschließlich auf women only-Parties auflegen sollten, erhitzte die Gemüter dann so richtig, denn, so der Tenor, zu solchen Entscheidungen Vorschriften zu machen, verdirbt den Spaß - und natürlich möchten heterosexuelle DJ-Frauen wahrscheinlich ab und an bei ihren Gigs auch ein paar Männer sehen. |
|
 |
|