Martin Fritz bezeichnet in einer Mail vom 11.3.1996 Armin Medosch als "üblen Sexisten" und fordert die Mitglieder der sogenannten "Kampftruppe" digitALL auf - im besonderen F.E. Rakuschan - öffentlich Stellung zu beziehen.Wir meinen, daß diese Vorwürfe zu Recht ausgesprochen wurden. Darüber hinaus wollen wir sie erweitern und richten sie vor allem an F.E. Rakuschan. In seiner Antwortmail an Martin Fritz (digitALL, 13.3.1996) stellt Rakuschan fest: "Rassistische, sexistische, etc. Äußerungen per se gibt es nicht. Bei einer dahingehenden Feststellung muß nach dem sog. konstitutiven Moment der Äußerung gefragt werden". In der selben Mail schreibt er weiter: "Und es geht letztendlich einzig darum, den anderen die eigene Sichtweise unterzuschieben." Es ist tatsächlich Zeit, nach den "konstitutiven Momenten" von Rakuschans Äußerungen zu fragen. Was Martin Fritz als SzeneHickHack deutet, scheint uns eine langfristig geplante, politische Inszenierung zu sein, deren wirkliches Ziel noch nicht sichtbar ist. Eindeutig und unmißverständlich ist aber die Sprache, die - neben den bereits angesprochenen sexistischen Untergriffen - Bedrohung, Verfolgung und Vernichtung signalisiert. Sachliche Kritik wird nicht geduldet und führt zu Verleumdung und Denuntiation. Damit wird jede konstruktive Auseinandersetzung verunmöglicht. Dies widerspricht sowohl unserem Demokratieverständnis als auch unserem Kunstbegriff. Unter dem Deckmantel von Kunst und Medientheorie werden unverblümt rechte Macht- und Gewaltphantasien verbreitet. Die Spaltung der bisher freundschaftlich verbundenen Medienkunstszene wird von Rakuschan programmatisch als Kunstprojekt betrieben. Er mißbraucht offen seine Position als Medienkunstbeirat, um persönlichen Angriffen auch übergeordneten amtlichen Nachdruck zu verleihen. Derartige Entwicklungen nehmen wir nicht unwidersprochen hin. Wir verurteilen hiermit ausdrücklich die bösartige Polemik und menschenverachtende Weltanschauung von F.E. Rakuschan und der digitALL - Internetkampftruppe. Ursula Hentschläger und Zelko Wiener